Interpellation von Luzia Krempl-Gnädinger – Goldach, Thomas Warzinek – Mels und Matthias Müller – Lichtensteig
Pflegefachpersonal im Kanton St. Gallen – Gibt es genügend Ausbildungsplätze?
Bereits heute herrscht in Spitälern, Heimen, bei der Spitex und weiteren Organisationen ein Mangel an Pflegefachpersonen. Es werden wohl viele junge Menschen als Fachangestellte Gesundheit (FAGE) und diplomierte Pflegefachpersonen in verschiedenen Stufen ausgebildet. Aus diversen Gründen ist es aber schwer, diese Fachleute im Beruf zu halten. Mit den ansteigenden Bevölkerungszahlen und der demographischen Entwicklung wird in den nächsten Jahren der Bedarf an ausgebildeten Pflegefachleuten ansteigen. Gleichzeitig stehen Spitalschliessungen zu Diskussion, und der Grundsatz «ambulant vor stationär» soll wo irgend möglich angewendet werden. Dadurch werden zukünftig viele Ausbildungsstationen wegfallen, denn in Ambulatorien ist die Ausbildung von Lernenden nur eingeschränkt möglich. Schon heute sind in Akutspitälern verhältnismässig viele Lernende auf den Stationen. Sie zu betreuen ist eine grosse Herausforderung für das Personal.
Wir bitten die Regierung um die Beantwortung folgender Fragen:
- Werden heute und in Zukunft im Kanton St. Gallen genügend Lehr- und Praktikumsstellen angeboten, um ausreichend Nachwuchs in der Pflege auszubilden?
- Können die geplanten Spitalschliessungen dazu führen, dass wichtige Ausbildungsplätze wegfallen und sich der Mangel an Pflegefachpersonen verschärft?
- Wie gross ist der Anteil der FAGE, die nach der Ausbildung im Beruf bleiben?
- Wie gross ist der Anteil der FAGE, die anschliessend die Ausbildung zur Pflegefachperson HF machen?
- Gibt es genügend Studienplätze für Pflegefachpersonen HF und FH?
- Wie gross ist der Anteil der «Aussteiger» bei frischausgebildeten FAGE und Pflegefachpersonen HF oder FH?
- Welches sind die häufigsten Gründe für einen Berufsausstieg?
- Wie können Ausbildungsstationen in Akutspitälern entlastet werden?
- Wäre das Angebot einer Kombination «Schule/Lehrwerkstatt für Pflege» für junge Lernende eine weitere mögliche Ausbildungsvariante?